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Während der K-Messe in Düsseldorf, der weltweit führenden Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuk, gab die EREMA Gruppe eine strategische Investition in das Clean-Tech-Unternehmen BlockTexx® bekannt. Der australische Pionier hat ein Verfahren entwickelt, das Polyester und Cellulose aus Mischgeweben trennt. Durch die Kombination der Technologien beider Unternehmen soll das Recycling von gebrauchten Textilien auf industrielle Maßstäbe skaliert werden.

Ansfelden/Düsseldorf, 15. Oktober 2025 – Mit dieser strategischen Zusammenarbeit unterstreicht die EREMA Group ihr Engagement, Polyester wieder in den Produktionszyklus der Bekleidungsindustrie zurückzuführen und Textile-to-Textile-Recycling zu etablieren. „Die PET-Faserindustrie ist dreimal so groß wie die PET-Flaschenindustrie. In den vergangenen Jahren haben wir kontinuierlich in die Forschung und Entwicklung im Bereich Textil- und Faserrecycling investiert und verfügen über die geeignete Technologie für das Recycling von Polyesterfasern. Langfristig verfolgen wir das Ziel, Textilrecycling in großem Maßstab industriell zu realisieren. Wir sehen BlockTexx® hierfür als einen zentralen Partner. Deren Technologie ebnet den Weg, um gebrauchte Textilien wieder in den Produktionszyklus zu bringen“, so Manfred Hackl, CEO der EREMA Group.

 

Der Prozess von BlockTexx® trennt Polyester und Cellulose aus gebrauchten Textilien und Bekleidung. Das gewonnene Polyester wird anschließend von der EREMA Technologie weiterverarbeitet. Die INTAREMA® FibrePro:IV bereitet es zu Pellets auf, die sich für die Herstellung neuer Bekleidungsstücke eignen. „Unser thermomechanisches Recyclingsystem ist ein Kernelement für das Textilrecycling“, sagt Wolfgang Hermann, Business Development Manager Fibres & Textiles bei der EREMA Gruppe. „Für ein vollumfängliches Textilrecycling ist jedoch eine Kombination verschiedener Technologien erforderlich, wobei BlockTexx® die Lösung für die Verarbeitung von Polyestergemischen bietet.“

Expansion im industriellen Maßstab

BlockTexx® betreibt seine erste Anlage in Australien mit einer Verarbeitungskapazität von 10.000 Tonnen pro Jahr und plant eine zweite Anlage mit 50.000 Tonnen pro Jahr. Für diese Expansion ist ein starker Investitionspartner erforderlich. „Mischtextilien wie Baumwolle-Polyester machen über 60 Prozent der weltweiten Bekleidungsproduktion aus, sind jedoch aufgrund von Faserinkompatibilitäten und chemischer Verunreinigungen bekanntermaßen schwer zu recyceln“, sagt Adrian Jones, Mitbegründer von BlockTexx®. Die Investition der EREMA Unternehmensgruppe bringt nicht nur Kapital, sondern auch fundiertes Recycling-Know-how, bewährte Technologie und Infrastruktur mit sich. Von Anfang an fühlte es sich wie eine echte Partnerschaft an, betont Jones: „Beide Unternehmen teilen die gleiche intellektuelle Neugier, und die EREMA Gruppe war vom ersten Tag an von diesem Projekt begeistert.“

Textilindustrie steht vor Herausforderungen beim Recycling

Laut der globalen Non-Profit-Organisation Textile Exchange wurden im Jahr 2023 75 Millionen Tonnen synthetische Fasern produziert, wobei Polyester mit einem Anteil von 57 Prozent an der gesamten Faserproduktion am häufigsten vorkam. Die Recyclingquote für Polyester wird auf nur 1 Prozent geschätzt. „Derzeit stammt fast das gesamte recycelte Polyester der im Einzelhandel erhältlichen Kleidung aus PET-Flaschen“, sagt Graham Ross, Mitbegründer von BlockTexx®. Nach Angaben von Textile Exchange machten recycelte Fasern im Jahr 2023 7,7 Prozent des globalen Fasermarktes aus, wobei 7 Prozent recyceltes Polyester aus PET-Flaschenabfällen waren. Hackl betont: „Das Ziel muss sein, dass rPET aus Flaschen wieder zu neuen Flaschen verarbeitet wird. Somit ist diese Investition nicht nur für die Textilindustrie positiv, sondern auch für die Kunststoffindustrie. Indem wir rPET im Bottle-to-Bottle-Kreislauf halten, können wir das Angebot und die Preise für den Markt stabilisieren.“

 

Mit der kürzlich erfolgten Verabschiedung verbindlicher Rechtsvorschriften durch die EU, die Textilhersteller durch Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für die Sammlung, Sortierung und das Recycling von Textilabfällen verantwortlich machen, steht der Sektor vor einem Wandel. Mit dem Inkrafttreten dieser Vorschriften in den kommenden Jahren wird die Nachfrage nach Lösungen für das Recycling von Alttextilien voraussichtlich erheblich steigen. „Die EU-Gesetzgebung könnte die Branche grundlegend verändern. Während der Großteil der Textilproduktion in Asien stattfindet, ist Europa ein wichtiger Konsument von Mode. Diese Gesetzgebung wird daher erhebliche globale Auswirkungen haben“, sagt Ross.

Neue Standards für Kreislaufwirtschaft

Durch die Kombination von mechanischer Verarbeitung, chemischer Trennung und Faserregeneration schafft die Partnerschaft ein Modell, das neue industrielle Standards für die Kreislaufwirtschaft setzt. „Vor 25 Jahren konnte man sich noch kein Bottle-to-Bottle-Recycling vorstellen. Heute ist es Standard. Ich bin überzeugt, dass dies auch für das Recycling von Textile-to-Textile geschehen wird“, sagt Hackl. „Die Textilindustrie hat die Bedeutung des Recyclings nur langsam erkannt und oft Schwierigkeiten als Ausrede angeführt. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Durch die Zusammenarbeit zwischen der EREMA Gruppe und BlockTexx® wird das Recycling von Textilien zu Textilien im industriellen Maßstab Realität werden“, fügt Jones hinzu.

 

Erfahren Sie mehr und treffen Sie die EREMA Gruppe und BlockTexx® auf der Textile Exchange Conference vom 13. bis 17. Oktober 2025 in Lissabon.

Von links: Manfred Hackl (EREMA Group), Graham Ross (BlockTexx®), Wolfgang Hermann (EREMA Group) und Adrian Jones (BlockTexx®) mit dem neuen Gewebe aus 100 % recyceltem Polyester im Edvanced Recycling Center, wo EREMA während der K-Messe Live-Recycling und Produkte aus Recyklaten vorstellt..

Die gleichen Vertreter neben T-Shirts aus 100 % recyceltem Polyester.

Bildrechte: EREMA Group

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